Vom Ich zum Wir – Verbindungen schaffen Stabilität

Das Ich im Wir: Wie wir durch Beziehungen wachsen

Hast du dich schon einmal gefragt, warum wir Menschen so stark von unseren Beziehungen geprägt sind? Warum es uns so viel gibt, wenn wir ein Teil eines „Wir“ sind? Ich schreibe immer wieder darüber, wie wichtig es ist, sich selbst zu stärken und resilient zu werden. Doch heute möchte ich den Fokus auf einen Aspekt legen, der oft in den Hintergrund gerät: unsere sozialen Verbindungen. Denn das „Ich“ wird erst im „Wir“ wirklich vollständig.

 

Warum Beziehungen Arbeit bedeuten – und warum sie es wert sind

Vielleicht hast du schon einmal den Begriff Beziehungsarbeit gehört. Klingt irgendwie anstrengend, oder? Dabei sollten Beziehungen doch leicht und spielerisch sein. Aber seien wir ehrlich: Das ist oft nicht der Fall. Warum? Ein Grund liegt darin, dass unser Gehirn negative Erlebnisse etwa fünfmal stärker gewichtet als positive. Wir sehen schneller die Makel – bei uns selbst und bei anderen. Und dann gibt es da noch die Schubladen, in die wir andere Menschen stecken. Einmal drin, ist es schwer, wieder herauszukommen.Doch genau hier liegt auch die Chance: Wenn wir uns bewusst für das „Wir“ einsetzen, können wir nicht nur unsere Beziehungen stärken, sondern auch uns selbst. Es gibt einfache Wege, wie du das tun kannst – und ich möchte dir ein paar davon vorstellen.

 

Kleine Gesten mit großer Wirkung

1. Komplimente schenken
Wann hast du das letzte Mal jemandem ein ehrliches Kompliment gemacht? Vielleicht dafür, wie schön das Lächeln dieser Person ist oder wie gut sie eine Aufgabe gemeistert hat? Komplimente sind kleine Wunderwaffen: Sie zaubern nicht nur deinem Gegenüber ein Lächeln ins Gesicht, sondern auch dir selbst. Und ja, es erfordert ein bisschen Mut, denn mit jedem Kompliment zeigen wir uns ein Stückchen verletzlich. Aber glaub mir: Es lohnt sich.

2. Lob aussprechen
Lob geht in eine ähnliche Richtung wie Komplimente, ist aber oft spezifischer. Statt einfach nur zu sagen: „Du bist toll“, könntest du sagen: „Ich finde es großartig, wie du diese Herausforderung gemeistert hast, indem Du aktiv auf den Kunden zugegangen bist.“ Lob zeigt Wertschätzung und stärkt die Verbindung zwischen Menschen – sei es im privaten oder beruflichen Kontext.

3. Einen Dankbarkeitsbrief schreiben
Wann hast du das letzte Mal jemandem gesagt, wie dankbar du für ihn bist? Ein Dankbarkeitsbrief kann Wunder bewirken – sowohl für dich als auch für die Person, die ihn erhält. Schreibe auf, was du an dieser Person schätzt und welche gemeinsamen Momente dir besonders wichtig sind. Schon das Schreiben allein wird dir bewusst machen, wie wertvoll diese Beziehung ist.

4. Zeit schenken
Zeit ist eines der kostbarsten Geschenke, die wir machen können. Höre deinem Gegenüber wirklich zu, sei präsent und frage nach seinen Wünschen oder Gedanken. Gemeinsame Zeit kann so vieles sein: ein Spaziergang im Park, ein Spieleabend oder einfach nur ein tiefes Gespräch bei einer Tasse Tee.

Beziehungen bewusst pflegen

Vielleicht denkst du jetzt: Das klingt alles schön und gut, aber wo soll ich anfangen? Hier ein einfacher Tipp: Überlege dir eine Person in deinem Leben, der du heute etwas Gutes tun möchtest – sei es durch ein Kompliment, einen Anruf oder eine kleine Geste der Wertschätzung. Es muss nichts Großes sein; manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen.Unsere Beziehungen sind wie Pflanzen: Sie brauchen Pflege und Aufmerksamkeit, um zu wachsen und zu gedeihen. Und je mehr wir in sie investieren, desto mehr bekommen wir zurück.

Dein Impuls für heute

Was wäre eine kleine Geste der Wertschätzung, die du heute jemandem schenken kannst? Vielleicht ein Kompliment an eine Kollegin? Ein Anruf bei einem alten Freund? Oder einfach nur ein ehrliches „Danke“ an jemanden in deinem Alltag? Probier es aus – und spüre selbst, wie sich das „Ich“ im „Wir“ entfaltet.