Vielfalt und Frieden

Was haben Frieden und Vielfalt miteinander zu tun? Eine ganze Menge, denn sie bedingen einander. 

In Teams und Gruppen gilt es, die unterschiedlichen Sichtweisen nicht nur stehen lassen zu können, sondern andere zu ermutigen, ihre Sicht einzubringen. Nur wenn jede und jeder sich gesehen oder gehört fühlt, kann das Team in Frieden auf Wachstumskurs gehen. Wenn einzelne sich unterdrückt fühlen, werden sie bei nächster Gelegenheit versuchen, ihre eigene Position auf Kosten anderer durchzudrücken, oder die gesamte Zusammenarbeit zu hindern. Wir alle wollen Gesehen werden. Deshalb ist es unerlässlich, ein Klima zu schaffen, in dem diskutiert werden kann, in dem andere Sichtweisen nicht dazu führen, dass Menschen sich bloßgestellt fühlen. Ein Klima, das Fehler und das Ändern von Meinungen fördert, um daraus neue Erkenntnisse abzuleiten. Ein Klima in dem auch Humor und Leichtigkeit seinen Platz hat, in dem Menschen sie selbst sein dürfen.

Über die Grundvoraussetzung des inneren Friedens um mit anderen in einen echten Dialog treten zu können habe ich schon in anderen Artikeln geschrieben. Deshalb gehe ich hier nur auf die Grundeinstellung der Haltung Frieden ein. Damit meine ich eine innere Einstellung die nicht darauf abzielt, Recht zu haben, erfolgreicher als andere zu sein oder seine Sicht durchzusetzen. Wenn Menschen in diesen Denkmustern verhaftet sind, ist das Miteinander ein ständiger Wettkampf gegeneinander. Sehe ich meine Mitarbeitenden und Kolleg:innen als Menschen die gemeinsam mit mir auf dem Weg sind, etwas Grandioses zu bewirken und dazu die Kräfte und Talente vereinen, dann herrscht Frieden. Und auf dieser Basis kann man deutlich mehr erreichen, das zeigen Studien genauso, wie persönliche Erfahrungen.

Zwei Aspekte, die förderlich sind, dieses Miteinander in Vielfalt zu erreichen, habe ich schon erwähnt, möchte sie aber wegen der Bedeutung nochmals herausstreichen:

  • Das Ziel der gemeinsamen Anstrengung sollte allen klar und bewusst sein (Man könnte hier vom Purpose sprechen)
  • Es geht nicht darum, als Einzelne:r schneller als andere anzukommen, sondern gemeinsam (Teamwork und Unterstützung statt Wettkampf)

Das gemeinsame Ziel, oder den Purpose zu finden ist ein Prozess, der manchmal Zeit benötigt. Aber diese Zeit ist gut investiert, denn herrscht darüber Einigkeit wirkt er wie ein Turbo. Gleichzeitig ist er auch Messlatte dafür, ob das Team noch auf dem richtigen Kurs ist. Sinnhaftigkeit im Tun und das Bewirken für andere sind enorme (An-)Triebfedern.

Das mindset des Wettkampfes gegeneinander wird durch viele Erfahrungen sowohl im Sport, als auch in der Ausbildung gefördert. Deshalb braucht es eine bewusste Reflexion über dieses Denkbild. Nicht nur, dass es enorm anstrengend ist und Stress verursacht, wenn wir immer siegen wollen. Es berücksichtigt auch nicht, dass diesem Gedanken ein erreichbares Endziel zugrunde liegt, welches es aber nicht gibt. Das Leben hat viele Phasen, dort erfüllen wir diverse Rollen und ein Ende, aber ein Endziel ist nicht zu definieren. Gute Beziehungen jedoch sind ein Aspekt, der Menschen wichtig ist und der auch für eine hohe Zufriedenheit und innerer Ruhe sorgt. Soziale Aspekte sorgen für eine höhere Lebensqualität, als das schale Gefühl ‚gewonnen zu haben‘.

Deshalb unterstütze ich Menschen und Organisationen dabei, Vielfalt zu etablieren und die Potentiale der Vielen zum förderlichen Miteinander zu nutzen.