Selbstvergessenheit und Flow

Im Flow des Lebens: Wie Selbstvergessenheit uns neue Energie schenkt
Kennst du diese Momente, in denen du so sehr in einer Tätigkeit aufgehst, dass du alles um dich herum vergisst? Vielleicht erinnerst du dich an deine Kindheit, als ein spannendes Buch oder ein fantasievolles Spiel dich völlig vereinnahmt hat. Die Welt war plötzlich ganz weit weg – nur du und dein Tun, als würdet ihr miteinander verschmelzen. Genau um diese besondere Form der Selbstvergessenheit soll es heute gehen.
Selbstvergessenheit – ein Geschenk des Moments
Selbstvergessenheit ist ein Zustand, in dem wir Raum und Zeit vergessen. Wir sind so vertieft, dass wir uns selbst kaum noch wahrnehmen – und genau das fühlt sich oft unglaublich befreiend an. Psychologen sprechen hier gerne vom „Flow“-Zustand. Es ist dieser magische Moment, in dem wir ganz bei uns sind, ohne uns darum zu sorgen, wie wir wirken oder was als Nächstes kommt.
Vielleicht kennst du das aus dem Alltag: Beim Malen, Musizieren, Gärtnern oder wenn du an einer kniffligen Aufgabe tüftelst und plötzlich vergeht die Zeit wie im Flug. Erst wenn du wieder „auftauchst“, merkst du, wie sehr du im Moment versunken warst.
Weshalb wir den Flow so sehr brauchen
Solche Momente sind mehr als nur schöne Auszeiten. Sie laden unsere inneren Batterien auf. Wir erleben uns als wirksam, kreativ und lebendig. Gerade in einer Welt, die uns oft ablenkt und fordert, ist das ein wertvoller Gegenpol. Es ist, als würde man für einen Augenblick aus dem hektischen Strom aussteigen und in einen stillen, klaren See springen.
Doch wie kommen wir eigentlich in diesen Zustand? Zwei Dinge sind entscheidend:
Die Aufgabe muss uns fordern, aber nicht überfordern. Wenn wir unterfordert sind, schweifen wir ab. Sind wir überfordert, entsteht Druck und Frust.
Unser Können sollte zur Aufgabe passen. Wir brauchen das Gefühl, dass wir die Herausforderung meistern können – vielleicht mit etwas Anstrengung, aber es ist machbar.
Ein schönes Bild dafür ist das Seiltanzen: Ist das Seil zu niedrig, ist es langweilig. Ist es zu hoch, lähmt uns die Angst. Aber auf der richtigen Höhe spüren wir Spannung, Konzentration und Freude – und vergessen alles um uns herum.
Wie du Selbstvergessenheit in deinen Alltag holst
Vielleicht denkst du jetzt: „Das klingt toll, aber wie kann ich das im Alltag erleben?“ Hier ein paar Anregungen, wie du gezielt Momente der Selbstvergessenheit schaffen kannst:
Routine aufpeppen: Wenn dir eine Tätigkeit zu leicht fällt, mach sie dir bewusst schwerer. Zum Beispiel: Putze mal mit der anderen Hand oder versuche, währenddessen zu balancieren. So forderst du dich neu heraus.
Große Aufgaben in kleine Schritte teilen: Fühlt sich etwas zu schwierig an? Zerlege es in kleine, machbare Etappen. So wächst du Schritt für Schritt hinein und bleibst motiviert.
Wartezeiten kreativ nutzen: Statt dich zu langweilen, stelle dir einen Timer und tauche für ein paar Minuten in eine Mini-Challenge ein: Schreibe ein Gedicht, denke dir eine kleine Geschichte aus oder löse ein kniffliges Rätsel.
Spielen wie ein Kind: Spiele sind ein perfekter Einstieg in den Flow. Ob Brettspiele, kreative Challenges oder kleine Wettbewerbe – sie holen uns oft ganz automatisch in den Moment.
Ein persönlicher Impuls
Vor kurzem habe ich auf einem Barcamp wieder so einen Flow-Moment erlebt. In einer spielerischen Session durften wir mit verschiedenen Geschäftsmodellen experimentieren und unsere Ideen präsentieren. Ich war so vertieft, dass ich alles um mich herum vergessen habe – und gleichzeitig habe ich viel gelernt und Spaß gehabt. Solche Erlebnisse zeigen mir immer wieder, wie wichtig es ist, sich selbst solche Gelegenheiten zu schenken.
Dein Moment der Selbstvergessenheit
Wann hast du dich zuletzt so richtig in einer Sache verloren? Gibt es Tätigkeiten, bei denen du alles um dich herum vergisst? Vielleicht magst du in den nächsten Tagen bewusst darauf achten, wann und wie du in diesen Zustand kommst – und dir mehr davon gönnen