Salutogenese – Stärke durch Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit und Handhabbarkeit
Heute möchte ich dir das Prinzip der Salutogenese vorstellen, das auf der Arbeit von Aaron Antonovsky basiert. Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, der sich nicht auf Krankheit fokussiert, sondern auf das, was uns gesund hält. Anstatt nur zu fragen, was uns schwächt, geht es darum, das zu stärken, was uns widerstandsfähig macht und Freude am Leben schenkt.
Drei Säulen der Salutogenese: Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit und Handhabbarkeit
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Sinnhaftigkeit: Was gibt deinem Leben Bedeutung? Viktor Frankl, ein Überlebender des Holocausts, fand Sinn in der Vorstellung, seine Erfahrungen später weiterzugeben. Dies half ihm, durchzuhalten und zu überleben. Sinnhaftigkeit bedeutet, etwas zu haben, das dir Energie gibt und dir zeigt, warum du weitermachen solltest.
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Verstehbarkeit: Wenn wir die Welt um uns herum verstehen, können wir leichter mit Herausforderungen umgehen. Verstehbarkeit heißt, dass wir die Mechanismen hinter den Dingen erkennen und wissen, welche Auswirkungen unser Verhalten hat.
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Handhabbarkeit: Hier geht es darum, die Kontrolle über unser Leben zu behalten. Du bist kein Opfer der Umstände, sondern gestaltest aktiv deinen Alltag. Wenn wir das Gefühl haben, Einfluss auf unser Leben zu nehmen, sind wir weniger anfällig für Stress und Krankheit. Es bedeutet nicht, alles kontrollieren zu können, sondern Einfluss nehmen zu können, innerhalb des Möglichen.
Ein Beispiel aus der Praxis
In der sogenannten Nonnen-Studie hat man ältere Frauen die alle im Kloster gelebt hatten untersucht, deren Gehirne ähnliche Ablagerungen aufwiesen wie bei Alzheimer-Patienten. Erstaunlicherweise waren diese Frauen jedoch nicht dement, weil sie die drei Aspekte der Salutogenese in ihrem Leben integriert hatten: Sie hatten einen Sinn, verstanden ihre Umgebung und konnten ihren Alltag aktiv gestalten. Diese drei Faktoren schützten sie vor den typischen Symptomen der Erkrankung. Wenn Du mehr über die Studie wissen möchtest suche nach „Nonnen-Studie“ sieht ist sehr gut dokumentiert.
Praktische Anwendung: Dein Warum finden
Eine einfache Übung, die dir hilft, mehr Sinn in deinen Alltag zu bringen, besteht darin, dein „Ich muss“ in ein „Ich will“ umzuwandeln. Wann immer du denkst, du „musst“ etwas tun, überlege, warum du es tun willst. Zum Beispiel: „Ich will die Wohnung aufräumen, weil ich mich in einem sauberen Zuhause wohler fühle.“ Oder „Ich will arbeiten, weil ich damit meine Familie unterstütze.“ Wenn du kein „Warum“ findest, dann warte, bis es sich von selbst ergibt. Und realisiere, welchen Einfluss Du auf Deine Lebensumstände nehmen kannst, gestalte diesen bewusst.
Diese Methode gibt dir nicht nur mehr Energie, sondern auch mehr Freude und Zufriedenheit in deinem Alltag.
Ich wünsche dir viel Freude dabei, deine Sinnhaftigkeit zu finden und in dein Leben zu integrieren!