Probleme – Ein Produkt unserer Erwartungen?

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Probleme – Ein Produkt unserer Erwartungen?

Wie oft ertappen wir uns dabei, von Problemen zu sprechen, die uns belasten? Sei es der Verlust des Jobs, finanzielle Engpässe oder gesundheitliche Herausforderungen – das Leben scheint uns oft Steine in den Weg zu legen. Aber was, wenn ich dir sage, dass es keine Probleme gibt – außer wir kreieren sie selbst?

Dieser Satz mag auf den ersten Blick provokant klingen, vielleicht sogar ärgerlich, besonders wenn du dich gerade in einer schwierigen Situation befindest. Doch lass uns einen Moment innehalten und diesen Gedanken genauer betrachten.

Probleme entstehen durch unsere Erwartungen

Stell dir vor, du verlierst deinen Job. Für viele von uns wäre das ein Schock, vielleicht der Beginn einer Phase von Unsicherheit und Sorge. Aber warum genau? Es liegt oft daran, dass diese neue Realität nicht mit unseren bisherigen Erwartungen übereinstimmt. Wir haben uns ein Bild von unserem Leben gemacht – mit stabilen Einkünften, einer festen Rolle im Arbeitsalltag und einer klaren Zukunftsperspektive. Wenn diese Vorstellung plötzlich zusammenbricht, entsteht das Gefühl eines Problems.

Aber was wäre, wenn du diese Situation anders betrachten könntest? Nicht als Problem, sondern als Möglichkeit? Du könntest sagen: „Okay, das Leben hat sich verändert. Was kann ich jetzt daraus machen?“ In dem Moment, in dem du dich von festgefahrenen Erwartungen löst, wird die Realität, so herausfordernd sie auch sein mag, zu einer offenen Straße mit neuen Chancen.

Ein Perspektivwechsel: Vom Opfer zum Gestalter

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen Menschen, die ihr Leben als voller Probleme sehen, und jenen, die ihr Leben als eine Ansammlung von Gelegenheiten betrachten. Der Unterschied liegt in der inneren Haltung.

Wenn du dich als Opfer der Umstände siehst, fühlen sich Herausforderungen oft unüberwindbar an. Du bist der Meinung, dass das Leben dich unfair behandelt und dass du wenig Kontrolle darüber hast, wie es weitergeht. Diese Denkweise führt oft dazu, dass wir uns in Problemen verlieren, weil wir glauben, dass wir keine Wahl haben.

Aber ist das wirklich so? Wenn du genauer hinschaust, wirst du merken: Du hast immer eine Wahl. Du kannst entscheiden, wie du auf die Dinge reagierst. Du kannst entscheiden, welche Bedeutung du ihnen gibst. Und das Beste daran? Du kannst wählen, ob du dich auf die Probleme oder auf die Lösungen konzentrierst.

Die Welt ist voller Möglichkeiten

Die Autorin Vera F. Birkenbihl sagte einmal: „Die Welt ist voller …“ und ließ diesen Satz von anderen Menschen beenden. Manche sagten: „… voller Probleme.“ Andere füllten die Lücke mit Worten wie „… voller Idioten“ oder „… voller Hindernisse“. Doch viele sahen auch: „Die Welt ist voller Wunder“, „… voller Möglichkeiten“ oder „… voller Chancen.“

Die Art und Weise, wie wir die Welt betrachten, prägt unsere Realität. Wenn du in deinem Alltag nur nach Problemen suchst, wirst du sie finden. Aber wenn du nach Möglichkeiten Ausschau hältst, wirst du plötzlich Chancen entdecken, wo vorher nur Schwierigkeiten waren.

Wie du diesen Perspektivwechsel im Alltag umsetzt

Vielleicht fragst du dich jetzt: „Wie kann ich das in meinem Leben anwenden?“

  1. Erwarte weniger, akzeptiere mehr: Viele Probleme entstehen, weil wir an starren Erwartungen festhalten. Statt dich zu fragen, warum etwas nicht nach Plan läuft, frage dich: „Wie kann ich das Beste aus dieser Situation machen?“

  2. Erkenne deine Wahlmöglichkeiten: Du hast immer die Wahl, wie du mit einer Situation umgehst. Auch wenn die Umstände schwierig sind, kannst du entscheiden, welche Bedeutung du ihnen gibst und wie du darauf reagierst.

  3. Sei achtsam und geduldig mit dir selbst: Ein Perspektivwechsel braucht Zeit. Es ist nicht immer leicht, alte Denkmuster loszulassen. Aber je öfter du bewusst versuchst, in schwierigen Situationen nach Möglichkeiten statt nach Problemen zu suchen, desto mehr wirst du die Veränderung in dir spüren.

Die Kraft deiner inneren Einstellung

Am Ende entscheidest du, wie du dein Leben wahrnimmst. Ist es voller Probleme oder voller Gelegenheiten? Es ist nicht so, dass Herausforderungen plötzlich verschwinden, wenn du deinen Blickwinkel änderst. Aber sie fühlen sich weniger erdrückend an, wenn du sie als Teil deines Weges siehst, als Bausteine, die dich formen und weiterbringen.

Vielleicht inspiriert dich dieser Gedanke, beim nächsten Mal, wenn du vor einer Herausforderung stehst, nicht sofort in den Modus „Problem“ zu schalten. Stattdessen könntest du innehalten und dich fragen: „Welche Chance steckt hier für mich?“

Auf deinem Weg wünsche ich dir Freude, Geduld und eine Sichtweise, die das Leben in all seinen Facetten als etwas Wundervolles erkennt.

Frage an dich: In welchen Bereichen deines Lebens kannst du heute aufhören, Probleme zu sehen, und stattdessen Gelegenheiten erkennen?