Plan und Umsetzung

Im Dschungel des eigenen Geistes: Wie du mit deinem inneren Elefanten Veränderung wirklich umsetzt

Kennst du das? Du hast einen guten Plan, bist motiviert, und trotzdem scheitert die Umsetzung immer wieder an denselben Stolpersteinen. Vielleicht fragst du dich dann: „Warum komme ich einfach nicht ins Tun, obwohl ich doch weiß, was zu tun wäre?“ Genau hier möchte ich dich heute mitnehmen – in den Dschungel deines eigenen Geistes. Und dort begegnen wir zwei spannenden Figuren: dem Elefanten und dem Reiter.

Das Bild vom Elefanten und dem Reiter

Stell dir vor, in deinem Kopf leben zwei Kräfte. Der Reiter steht für deinen Verstand: rational, planend, logisch. Der Elefant hingegen verkörpert deine Gefühle, Impulse und Gewohnheiten – mächtig, manchmal störrisch, oft schreckhaft, aber auch voller Lebensfreude. Dieses Bild stammt von Jonathan Haidt und wurde später von Daniel Kahneman als System 1 (schnelles, impulsives Denken) und System 2 (langsames, überlegtes Denken) beschrieben.

Was bedeutet das für dich? Ganz einfach: So gut dein Reiter auch plant, wenn der Elefant nicht mitzieht, bleibt der Plan Theorie. Der Elefant ist stärker – und wenn er sich erschreckt oder abgelenkt wird, geht er seinen eigenen Weg. Der Reiter kann dann noch so sehr an den Zügeln ziehen, der Elefant folgt seiner eigenen Logik.

Warum wir an der Umsetzung scheitern

Vielleicht kennst du das: Du nimmst dir vor, gesünder zu essen, mehr Sport zu treiben oder endlich dieses eine Projekt zu starten. Dein Verstand – der Reiter – ist überzeugt. Doch sobald Ablenkungen, Ängste oder alte Gewohnheiten auftauchen, übernimmt der Elefant das Kommando. Plötzlich erscheint die Couch verlockender als das Fitnessstudio, oder die Süßigkeit ruft lauter als der Salat.

Das liegt daran, dass der Elefant auf unmittelbare Belohnung, Sicherheit und Gemeinschaft aus ist. Er liebt das Angenehme, fürchtet das Unbekannte und lässt sich leicht ablenken. Und genau das kannst du dir zunutze machen.

Wie du deinen Elefanten für dich gewinnst

  • Sorge für kleine Belohnungen: Teile große Ziele in kleine Etappen und feiere jeden Schritt. Das gibt deinem Elefanten das Gefühl von Erfolg und setzt Glückshormone frei.

  • Reduziere Ablenkungen: Plane Zeitfenster, in denen du dich auf eine Sache konzentrierst. Entferne Störquellen, damit der Elefant nicht ständig neue Reize bekommt.

  • Nimm Ängste ernst: Überlege dir im Voraus, was dich aus der Bahn werfen könnte. Entwickle Strategien, wie du mit Unsicherheiten oder Rückschlägen umgehst.

  • Suche Verbündete: Der Elefant ist ein Herdentier. Gemeinsam mit anderen fällt es leichter, dranzubleiben und sich gegenseitig zu motivieren.

  • Mach es deinem Elefanten angenehm: Gestalte Veränderungen so, dass sie Freude machen. Vielleicht hilft Musik beim Sport oder ein schöner Arbeitsplatz beim Lernen.

Eine kleine Geschichte aus dem Alltag

Stell dir vor, du möchtest morgens früher aufstehen, um Zeit für dich zu haben. Dein Reiter stellt den Wecker, plant den Ablauf – alles klingt logisch. Doch als der Wecker klingelt, will der Elefant einfach weiterschlafen. Was könnte helfen? Vielleicht ein angenehmes Morgenritual, das du richtig genießt: eine Tasse Tee am Fenster, ein paar Minuten Musik, ein Spaziergang. So lernt der Elefant, dass Aufstehen etwas Schönes ist.

Impuls für dich

Welche Veränderung schiebst du immer wieder vor dir her? Und wie könntest du deinen inneren Elefanten heute auf deine Seite holen? Überlege, was ihm Freude macht, was ihn beruhigt und wie du ihn belohnen kannst. Teile deine Gedanken gern in den Kommentaren – vielleicht findest du dort auch Gleichgesinnte für deine Reise.