Ich mache genug – warum es so wichtig ist, das anzuerkennen
Kennst du das Gefühl, immer mehr machen zu wollen, obwohl du schon am Limit bist? Vielleicht hast du auch diesen inneren Antreiber, der dich motiviert, ständig produktiv zu sein, etwas zu schaffen und deine Zeit bis zum letzten Moment zu füllen. Es ist dieser innere Druck, noch mehr erledigen zu müssen, als ob der Tag einfach nie genug Stunden hätte.
Der Gedanke „Ich mache genug“ ist für viele schwer anzunehmen, denn oft haben wir das Gefühl, mehr leisten zu müssen, um erfolgreich oder zufrieden zu sein. Dabei liegt die Kraft dieses Satzes gerade darin, dass er uns erlaubt, wertzuschätzen, was wir tatsächlich schon tun.
Die tägliche To-Do-Liste: Ein Blick auf das, was wir leisten
Hast du dir einmal bewusst gemacht, was du alles in einem Tag erledigst? Es sind oft nicht nur die „großen“ Aufgaben wie das Abschließen eines Projekts oder das Erledigen einer Arbeitsaufgabe. Es sind auch die „kleinen“ Dinge, die unsere Zeit und Energie fordern – der tägliche Spaziergang mit dem Hund, die Vorbereitung von Mahlzeiten, das Beantworten von E-Mails, das Kümmern um andere Menschen. Diese Aufgaben sind leicht zu übersehen, doch sie sind genauso wertvoll und tragen dazu bei, dass unser Leben funktioniert und erfüllt bleibt.
Vielleicht geht es dir wie vielen anderen und du hast gar nicht das typische Wochenende, an dem du dich erholen kannst. Manche Menschen arbeiten ständig weiter, und der Montag fühlt sich nur wie ein weiterer Tag an, ohne dass echte Pausen dazwischen liegen. Wenn du dir aber bewusst machst, wie viel du tatsächlich leistest, kann das eine positive Perspektive eröffnen und dir helfen, den Satz „Ich mache genug“ als Wahrheit anzunehmen.
Was ist wirklich notwendig? Die Kunst der Priorisierung
Oftmals liegt die Herausforderung nicht darin, mehr zu machen, sondern darin, das Richtige zu tun. Anstatt also alles zu optimieren und jede Aufgabe mit Perfektion zu erledigen, lohnt es sich, Prioritäten zu setzen. Überlege dir: Welche Tätigkeiten sind es wirklich wert, deine Zeit und Energie zu bekommen? Was könntest du vielleicht auch einmal etwas weniger perfekt erledigen, um Raum für das Wesentliche zu schaffen?
Ein Beispiel: Statt eine E-Mail perfekt zu formulieren, könnte es reichen, die Kernbotschaft einfach und klar zu übermitteln und dann mit der nächsten wichtigen Aufgabe fortzufahren. Vielleicht kannst du auch bestimmte Aufgaben in deinem Alltag auf ein Minimum reduzieren, wenn sie dir langfristig nicht viel Mehrwert bieten.
Selbstbestimmtheit und innere Freiheit – warum du dich nicht vergleichen solltest
Ein weiterer Punkt, der oft zur inneren Unruhe führt, ist der Vergleich mit anderen. Es ist verlockend, auf das zu blicken, was andere Menschen leisten, und sich dann schlecht zu fühlen, wenn das eigene Pensum vermeintlich nicht mithalten kann. Doch jeder Mensch ist einzigartig, hat eigene Talente, Herausforderungen und Bedürfnisse.
Stell dir vor, du wärst ein Gänseblümchen, das plötzlich davon träumt, so groß wie eine Sonnenblume zu sein. Das ist unmöglich – und genauso ist es unmöglich, das Leben eines anderen zu leben. In dem Moment, in dem du akzeptierst, dass deine persönlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten deine Entscheidungen formen dürfen, gibst du dir die Freiheit, dein eigenes Leben zu führen, ohne ständig auf das Schaffen anderer zu schauen.
Praktische Übung: Notiere deine täglichen Aufgaben und würdige sie
Hier ein kleiner Impuls: Nimm dir am Abend fünf Minuten Zeit und schreibe auf, was du alles an diesem Tag geleistet hast. Es müssen keine großen Leistungen sein, sondern einfach das, was du tatsächlich gemacht hast – vom Einkaufen bis zur Besprechung, von der Kinderbetreuung bis zum Sport. Wenn du dir das regelmäßig ansiehst, wirst du feststellen, wie viel du eigentlich schon tust. Oft bringt uns diese Reflexion die Erkenntnis: „Ich mache genug.“
Eine abschließende Frage für dich
Was wäre, wenn du dir die Erlaubnis geben würdest, auch mal weniger zu tun und trotzdem zu sagen: „Ich mache genug“? Würde sich das auf dein Gefühl der Zufriedenheit auswirken? Probiere es aus und entdecke, wie gut es tut, den inneren Druck loszulassen.