Erde – Sich Erden – Stabilität erfahren

Geerdet durchs Leben – Wie das Element Erde uns Halt gibt

Kennst du das Gefühl, innerlich zu schwanken? Wenn sich alles im Kopf dreht, Entscheidungen schwerfallen und die Gedanken wie lose Blätter im Wind umherwirbeln? Genau in solchen Momenten kann uns das Element Erde – und das, was wir im Embodiment darunter verstehen – eine wertvolle Stütze sein.

Die Sehnsucht nach Sicherheit

Manchmal sehnen wir uns einfach nach einem festen Boden unter den Füßen. Nach etwas, das uns hält, wenn das Leben uns durchrüttelt. Für mich persönlich ist das Bild der Erde dabei mehr als nur ein Symbol: Es steht für Sicherheit, Gewissheit und Struktur. Vielleicht kennst du das auch – dieses Gefühl, wenn du barfuß über eine Wiese läufst oder einfach nur bewusst auf beiden Beinen stehst. Plötzlich ist da diese Ruhe, diese Klarheit.

Die Kraft der Erdung im Alltag

Im Embodiment, also der bewussten Verbindung von Körper und Geist, spielt das Element Erde eine besondere Rolle. Es hilft uns, uns zu zentrieren und aus dem Kopf wieder ins Hier und Jetzt zu kommen. Gerade wenn wir unsicher sind, wenn wir grübeln oder uns Sorgen machen, kann eine einfache körperliche Übung Wunder wirken:

  • Stelle dich etwas breiter hin als gewöhnlich.

  • Beuge die Knie leicht, so als würdest du auf einem breiten Pferd sitzen.

  • Richte deinen Oberkörper auf, lass die Arme locker hängen oder halte sie, als würdest du einen großen Wasserball umarmen.

  • Atme tief ein und aus und spüre, wie dich die Erde trägt.

Diese Haltung schenkt sofort mehr Stabilität. Du spürst, wie dein Körper getragen wird, wie sich die Wirbelsäule aufrichtet und der Kopf frei wird. In dieser Position kannst du dich fragen: Was ist gerade wirklich wichtig? Was beschäftigt mich? Gib diese Gedanken ruhig an die Erde ab und vertraue darauf, dass dein Körper in dieser Haltung die Antworten bereithält, die vielleicht schon lange in dir schlummern.

Alltagsbeispiel: Erdung vor wichtigen Entscheidungen

Stell dir vor, du stehst vor einer schwierigen Wahl – vielleicht im Job oder im Privatleben. Die Gedanken kreisen, du fühlst dich zerrissen. Genau dann kann diese kleine Erdungsübung helfen. Nimm dir zwei Minuten Zeit, stelle dich bewusst hin und atme. Spüre, wie mit jedem Atemzug mehr Klarheit einkehrt. Plötzlich wirkt das Problem weniger bedrohlich, und du findest leichter zu einer Entscheidung, die sich stimmig anfühlt.

Metapher: Der Baum im Sturm

Vielleicht hilft dir das Bild eines Baumes: Je tiefer die Wurzeln, desto standhafter bleibt er, selbst wenn der Wind tobt. So ist es auch mit uns – wenn wir uns erden, können wir den Stürmen des Alltags gelassener begegnen.

Wissenschaftlicher Hintergrund und praktische Tipps

Die Forschung zeigt: Unsere Körperhaltung beeinflusst unmittelbar unser Denken und Fühlen. Wer sich bewusst aufrichtet, stabil steht und ruhig atmet, signalisiert dem Gehirn Sicherheit und Zuversicht. Das Erdelement wird traditionell mit Eigenschaften wie Fürsorge, Mitgefühl, Konzentration und innerer Sammlung verbunden. Ist diese Mitte in Balance, fühlen wir uns genährt und können klar denken.

Praktische Anregungen für mehr Erdung im Alltag:

  • Regelmäßige Bewegung, die die Beine kräftigt (z. B. Spaziergänge, Yoga-Standhaltungen)

  • Bewusstes, langsames Essen – und dabei auf den Geschmack und die Textur achten

  • Kleine Rituale wie barfuß gehen, im Garten arbeiten oder einfach mal eine Pause auf einer Parkbank einlegen

Impuls für dich: Was erdet dich?

Nimm dir heute einen Moment Zeit und frage dich: Was gibt mir im Alltag Halt? Wann fühle ich mich wirklich geerdet? Vielleicht ist es ein Spaziergang, das bewusste Atmen oder ein Gespräch mit einem lieben Menschen. Probiere die beschriebene Erdungsübung aus und beobachte, wie sich dein Denken und Fühlen verändert.