Die Illusion der perfekten Version

Lebe leichter: Wie du mit Fehlern und Unvollkommenheit dein Leben bereicherst

Wir alle streben nach Veränderung, nach Verbesserung, nach der besten Version von uns selbst. Doch was wäre, wenn der Druck, perfekt zu sein, gar nicht der Weg zum Glück ist? Was, wenn wir unser Leben leichter gestalten könnten – ohne ständig das perfekte Ergebnis im Blick zu haben? Genau darum soll es heute gehen.

Der Mythos der „besten Version“

Du hast sicherlich schon einmal gehört: „Sei die beste Version deiner selbst!“ Ein schöner Spruch, der aber auch eine gefährliche Annahme in sich trägt. Er suggeriert, dass es eine ideale Version von dir gibt, auf die du zusteuern musst. Doch was, wenn es diese perfekte Version gar nicht gibt?

In meinem Leben gab es viele verschiedene Versionen von „Thorsten“: den Tänzer, den Regisseur, den Heilpraktiker. Und keine dieser Versionen war die „beste“. Jede Phase meines Lebens hat mich geprägt, und genau das macht die Vielfalt so wertvoll. Es gibt nicht die eine perfekte Version von mir – und auch nicht von dir. Es gibt viele Versionen, und alle sind gut genug.

Das Leben als Prototyp

Anstatt unser Leben nach einem starren Idealbild auszurichten, könnten wir es auch spielerischer angehen – wie einen Prototypen. Beim Design Thinking spricht man davon, dass man einen Prototypen baut, ausprobiert und daraus lernt. Man verbessert, passt an und probiert erneut. Warum also nicht diese Methode auf das Leben übertragen?

Statt krampfhaft nach Perfektion zu streben, probiere einfach aus. Lebe, erlebe, scheitere – und lerne. Dann passe an und verbessere. Dieser Prozess gibt dir die Freiheit, dich ständig weiterzuentwickeln, ohne dich unter Druck zu setzen, ein perfektes Leben führen zu müssen.

Fehler gehören dazu

Eine der größten Blockaden auf dem Weg zu mehr Leichtigkeit ist die Angst vor Fehlern. Doch seien wir ehrlich: Fehler sind unvermeidbar. Sie sind ein natürlicher Teil des Lebens. Sie helfen uns zu lernen, zu wachsen und neue Wege zu finden.

Statt Fehler zu fürchten, sollten wir sie willkommen heißen. Sie zeigen uns, wo wir etwas verbessern können, wo unsere blinden Flecken liegen. Und vor allem: Sie machen uns menschlich. Perfektion ist ein unerreichbares Ziel – Lebendigkeit hingegen liegt in unserer Hand.

Der Tänzer des Lebens

Stell dir vor, dein Leben wäre ein Tanz. Ein Tänzer bewegt sich nicht geradeaus – er dreht sich, er schwingt von einer Seite zur anderen. Manchmal geht er nach vorn, manchmal zurück, immer in Bewegung. Genau das ist das Bild, das ich für mein Leben gewählt habe: Ich tanze mein Leben.

Es ist kein perfekter Tanz, aber es ist ein lebendiger. Und genau darum geht es doch, oder? Lebendigkeit statt Perfektion. Ein Tanz, der Raum für Fehler lässt, für Rückschritte und für Umwege.

Dein Leben, deine Regeln

Vielleicht gefällt dir die Idee vom Leben als Tanz, vielleicht hast du aber auch dein ganz eigenes Bild. Egal, welches Bild du wählst, es sollte dir vor allem eines bringen: Leichtigkeit. Du musst nicht perfekt sein. Du darfst Fehler machen. Du darfst ausprobieren, scheitern, neu anfangen. Denn das ist das wahre Leben.

Also: Was möchtest du noch in deinem Leben ausprobieren? Welche Dinge möchtest du einfach mal auf die Probe stellen, ohne dich dabei von der Angst vor dem Scheitern zurückhalten zu lassen? Was wäre, wenn du dein Leben tanzen würdest?

Dein Impuls

Nimm dir heute einen Moment und überlege: Wo in deinem Leben strebst du vielleicht zu sehr nach Perfektion? Und wie könntest du stattdessen mehr Leichtigkeit und Kreativität in dein Tun bringen? Tanze dein Leben, und genieße jeden Schritt, ob er nun geradeaus oder seitwärts geht.