Die vier großen L: Eine Reise durch unsere Lebensphasen
Es gibt Worte, die tragen eine ganz besondere Bedeutung in sich – oft sind es nur kleine Buchstaben, aber ihr Echo begleitet uns ein Leben lang. In unserem Alltag sind es manchmal die ganz einfachen Dinge, die unsere Geschichte prägen. Stell dir vor, unser Leben wäre ein Buch mit vier Kapiteln, und jedes beginnt mit dem Buchstaben „L“: Lernen, Leisten, Leben und Lehren.
Die vier L als Lebenskompass
Hast du dich schon einmal gefragt, warum du gerade das tust, was du tust? Oder warum bestimmte Phasen deines Lebens von ganz eigenen Motiven bestimmt sind? Es kann helfen, den Blick darauf zu lenken, welche „große Überschrift“ gerade dein Handeln, Fühlen und Denken prägt. Die Idee der vier großen L gibt eine Orientierung: Lernen, Leisten, Leben, Lehren. Sie bauen aufeinander auf wie die Jahreszeiten, jede wertvoll auf ihre Art – und jede fordert und fördert uns anders.
Lernen: Neugier ist unser Antrieb
Am Anfang steht das Lernen. Erinnerst du dich noch an deine Kindheit, als alles neu und spannend war? Das erste Fahrrad, das erste Mal allein zum Bäcker gehen, ein neuer Freund im Kindergarten – jeden Tag gab es so viel zu entdecken. Diese Neugier ist wie ein Kompass, der uns bewegt und wachsen lässt. Auch später im Leben gibt es Momente, in denen wir wieder Lernende werden: Beim Jobwechsel, beim Start in die Selbstständigkeit oder wenn wir eine neue Sprache lernen. Lernen bleibt – ein ständiger Begleiter, auch wenn es sich mit der Zeit verändert.
Leisten: Sich selbst beweisen
Nach dem Lernen kommt das Leisten. Plötzlich wollen wir zeigen, was in uns steckt. Sei es im Sport, im Beruf, als Eltern oder im Ehrenamt – wir suchen Herausforderungen und wollen uns selbst, aber auch anderen beweisen: „Das kann ich!“ Diese Phase ist oft geprägt von Energie, Ehrgeiz und der Lust auf Erfolg. Die eigene Identität schärft sich an Aufgaben, an denen wir wachsen. Vielleicht erinnerst du dich an deine ersten eigenen Projekte oder die Zeit, als Beruf und Leistung im Mittelpunkt standen.
Leben: Genuss und Ankommen
Und dann kommt eine Zeit, in der das Genießen wichtiger wird. Der dritte Abschnitt – das Leben. Wir möchten das, was wir aufgebaut haben, auskosten, uns weniger über Leistung definieren, sondern mehr über das Sein. Plötzlich sind es kleine Momente – ein Spaziergang im Park, ein ausgiebiges Frühstück am Sonntag oder ein gutes Gespräch – die uns erfüllen. Es ist wie das Durchatmen nach einem langen Aufstieg: Das Leben einfach leben zu dürfen, ist manchmal das größte Geschenk.
Lehren: Weitergeben, was bleibt
Mit der Zeit wächst der Wunsch, Erfahrungen weiterzugeben. Wir werden zu Lehrenden, nicht nur im klassischen Sinne, sondern im täglichen Miteinander – als Eltern, Kollegen, Freunde. Plötzlich merken wir, wie wichtig es ist, das Gelernte zu teilen, andere am eigenen Wissen und den Fehlern teilhaben zu lassen. Es geht nicht darum, zu belehren, sondern Impulse zu geben und Vertrauen zu schenken.
Impuls: In welcher Phase steckst du?
Vielleicht erkennst du dich in einer der Phasen wieder – oder spürst, dass sich mehrere dieser Ls überschneiden. Das Leben ist selten linear. Manchmal lernen wir gerade etwas Neues, während wir gleichzeitig anderen etwas beibringen. Es hilft, diese Phasen anzuerkennen – für sich und im Umgang mit anderen.
Betrachte heute einmal bewusst, welches der großen Ls dein Handeln gerade prägt. Was möchtest du vielleicht mehr zulassen? Was würdest du gerne anderen schenken? Wo könntest du dich selbst ein wenig mehr zurücknehmen und genießen, dass auch andere ihre „L“-Momente haben?
Vielleicht ist es genau diese Offenheit, die unsere Beziehungen stark macht: verstehen, wo der andere steht, und sich gegenseitig Raum geben