Den inneren Kritiker zum Verbündeten machen

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Der Innere Kritiker: Wie du deine stärkste Stimme in einen Verbündeten verwandelst

Wir alle kennen ihn: den inneren Kritiker. Er ist diese Stimme in uns, die uns hinterfragt, uns zweifeln lässt und manchmal das Gefühl gibt, nicht gut genug zu sein. Doch anstatt ihn als Feind zu betrachten, können wir lernen, mit ihm in den Dialog zu treten und ihn zu einem wertvollen Begleiter auf unserem Weg zu machen.

Was ist der innere Kritiker?

Der innere Kritiker ist Teil eines Konzepts, das Friedemann Schulz von Thun als „inneres Team“ beschreibt. Dieses Team besteht aus verschiedenen Stimmen in uns, die alle unterschiedliche Perspektiven und Bedürfnisse vertreten. Manchmal sind sie leise, manchmal laut – und der innere Kritiker ist oft eine besonders dominante Stimme. Doch anstatt diese Stimme zu ignorieren oder zu unterdrücken, liegt der Schlüssel darin, ihr zuzuhören.

Schritt 1: Hinhören und Verstehen

Der erste Schritt im Umgang mit dem inneren Kritiker ist, ihm Gehör zu schenken. Was möchte diese Stimme dir sagen? Oft möchte sie dich vor Fehlern bewahren, verhindern, dass du dich blamierst, oder dich vor Enttäuschungen schützen. Diese Absichten sind grundsätzlich positiv, auch wenn die Art und Weise, wie sie vorgetragen werden, sich manchmal blockierend anfühlt.

Nimm dir die Zeit, wirklich hinzuhören. Vielleicht hat dein innerer Kritiker Angst vor einem bevorstehenden Projekt, einer Präsentation oder einer neuen Herausforderung. Anstatt die Stimme zu ignorieren, frage dich: Wovor möchte sie mich bewahren?

Schritt 2: Einen wertschätzenden Namen finden

Um den inneren Dialog konstruktiv zu gestalten, ist es wichtig, der kritischen Stimme einen positiven Namen zu geben. Anstatt sie als „Angsthasen“ oder „Störenfried“ abzutun, könntest du sie als „Warner“ oder „Beschützerin“ bezeichnen. Dies schafft Respekt und Anerkennung für diese innere Stimme, die – wie alle anderen auch – ihren Platz in deinem „inneren Team“ hat.

Schritt 3: Den Dialog suchen

Sobald du die Absichten des Kritikers verstehst und ihm einen positiven Namen gegeben hast, kannst du in den Dialog treten. Erkenne seine Bedenken an und zeige, dass du sie ernst nimmst. Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich verstehe, dass du mich davor bewahren möchtest, Fehler zu machen. Wie können wir zusammenarbeiten, um das Ziel zu erreichen, ohne dass du mir im Weg stehst?“

Es geht darum, Kompromisse zu finden. Wenn dein Kritiker zum Beispiel Angst hat, dass du dich bei einer Präsentation blamierst, könntest du vorschlagen, die Präsentation vorher einem Freund oder Kollegen zu zeigen, um Sicherheit zu gewinnen. So wird der Kritiker beruhigt, und du kannst trotzdem deinen Weg gehen.

Schritt 4: Körperliches Feedback beachten

Während du diesen Dialog führst, ist es wichtig, auf deinen Körper zu hören. Spürst du Anspannung oder Entspannung? Dein Körper gibt dir oft Hinweise darauf, ob du in Einklang mit deinem inneren Kritiker bist. Wenn sich die Diskussion stimmig anfühlt und sich dein Körper entspannt, weißt du, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Zusammenfassung: Die Schritte im Umgang mit dem inneren Kritiker

  1. Hinhören: Was möchte dir der Kritiker mitteilen?
  2. Einen positiven Namen finden: Gib der Stimme einen wertschätzenden Titel.
  3. Den Dialog suchen: Erkenne die Bedenken an und finde Lösungen.
  4. Körperliches Feedback beachten: Spürst du Entspannung, bist du auf dem richtigen Weg.

Der innere Kritiker ist kein Feind, sondern kann zu einem wertvollen Berater werden, wenn du lernst, mit ihm zu kommunizieren. Durch diesen bewussten Umgang gewinnst du nicht nur innere Ruhe, sondern auch mehr Vertrauen in deine Entscheidungen.