Balance finden – Zwischen Überschätzung und Hilflosigkeit

Die Kunst der Balance: Wie wir uns wichtig nehmen, ohne uns zu wichtig zu nehmen

Hast du dich schon einmal gefragt, wie wichtig du eigentlich bist? Vielleicht hast du dir überlegt, welchen Unterschied dein Handeln in der Welt macht – oder ob es überhaupt einen macht. Es ist ein Thema, das uns alle irgendwann beschäftigt. Und genau darüber möchte ich heute mit dir sprechen: über die Balance zwischen dem Gefühl, wichtig zu sein, und der Erkenntnis, dass wir im großen Ganzen vielleicht doch nur ein kleiner Teil sind.

Die Geschichte von der Balance

Eine kleine Geschichte aus John Streleckis Buch „Wenn du Orangen willst, suche nicht im Blaubeerfeld“ bringt diese Balance auf den Punkt. Sie beginnt mit der Aussage: „Ich bin wichtig.“ Ein Lächeln, ein ermutigendes Wort oder eine selbstlose Geste – all das kann das Leben eines anderen Menschen für immer verändern. Doch dann folgt die Gegenperspektive: „Ich bin nicht so wichtig.“ In 100 Jahren wird sich kaum jemand an uns erinnern, und in 1000 Jahren wird es sein, als wären wir nie hier gewesen. Zwischen diesen beiden Extremen liegt die Wahrheit – eine Balance, die uns leiten kann. Es geht darum, unser Potenzial auszuschöpfen, ohne von einem übergroßen Ego vereinnahmt zu werden. Gleichzeitig dürfen wir uns aber auch nicht so klein machen, dass wir unsere Bedeutung völlig verlieren.

Warum Balance so schwerfällt

Im Alltag neigen wir oft dazu, in Extremen zu denken. Entweder fühlen wir uns unersetzlich und tragen die Last der Welt auf unseren Schultern – oder wir glauben, völlig unwichtig zu sein und ziehen uns zurück. Beides kann auf Dauer ungesund sein.Balance bedeutet aber nicht nur, die Mitte zwischen diesen Polen zu finden. Es heißt auch, realistisch einzuschätzen, was wir beeinflussen können und was nicht. Wir können unsere Sichtweisen hinterfragen und positiv gestalten, aber wir können nicht alles kontrollieren – weder die Menschen um uns herum noch die äußeren Umstände.

Ein Beispiel: Du möchtest jemandem helfen und setzt alles daran, seine Situation zu verbessern. Doch manchmal ist es einfach nicht möglich, das Leben eines anderen so zu verändern, wie du es dir wünschst. Hier hilft es, loszulassen und sich auf das zu konzentrieren, was tatsächlich in deiner Macht steht.

Realismus und Selbstvertrauen

Aber was bedeutet es eigentlich, realistisch zu sein? Realismus ist oft subjektiv. Was für dich realistisch erscheint, mag für jemand anderen entweder übertrieben oder viel zu bescheiden wirken. Deshalb ist es wichtig, auf dein eigenes Gefühl zu hören: Was traust du dir selbst zu? Wo siehst du deine Entwicklungsmöglichkeiten? Realistisch zu sein heißt nicht, sich kleinzumachen – es heißt vielmehr, mit klarem Blick auf das eigene Potenzial zu schauen. Diese Haltung führt zu einer inneren Zufriedenheit. Sie hilft dir, deine Bedeutung anzuerkennen und gleichzeitig deine Grenzen zu akzeptieren. Und sie erlaubt dir, Dinge loszulassen und mit mehr Leichtigkeit durchs Leben zu gehen.

Die Herausforderung im Alltag

Natürlich klingt das alles einfacher gesagt als getan. Im Alltag stoßen wir immer wieder an unsere Grenzen – sei es durch Stress, Druck oder schwierige Beziehungen. Gerade in solchen Momenten ist es schwer, die Balance zu halten. Doch je öfter wir uns daran erinnern und üben, desto leichter wird es.

Eine Möglichkeit ist es, dir kleine Geschichten wie die von Strelecki ins Gedächtnis zu rufen. Sie können dir helfen, einen Schritt zurückzutreten und mit mehr Gelassenheit auf die Situation zu blicken. Diese Gelassenheit gibt dir wiederum die Kraft, auch in schwierigen Momenten bedachtsam und ruhig zu handeln.

Impulse für deinen Weg

Wie sieht es bei dir aus? Fühlst du dich manchmal entweder zu wichtig oder gar nicht wichtig genug? Vielleicht kannst du heute einmal innehalten und überlegen: Wo stehe ich gerade? Welche Möglichkeiten habe ich wirklich? Und welche Dinge darf ich loslassen?

Nimm dir Zeit für diese Reflexion – vielleicht bei einem Spaziergang oder mit einem Notizbuch in der Hand. Und wenn du magst: Teile deine Gedanken mit anderen! Denn oft entstehen gerade im Austausch neue Perspektiven.Ich wünsche dir viel Freude dabei, deine eigene Balance zu finden – zwischen dem Wissen um deine Bedeutung und der Freiheit des Loslassens.