Dankbarkeit im Alltag – Ein Schlüssel zu mehr Lebensfreude
Manchmal sind es die kleinen Momente, die uns am meisten berühren. Gestern, während eines Seminars zum Thema Resilienz, habe ich eine Übung gemacht, die mich selbst überrascht hat: Ich habe mir vier Minuten Zeit genommen, um aufzuschreiben, wofür ich dankbar bin. Nur ein Blatt Papier, ein Stift – und ein ehrlicher Blick auf das, was mein Leben wirklich ausmacht.
Warum Dankbarkeit mehr ist als ein Trend
Vielleicht kennst du das auch: Im Alltag verlieren wir uns schnell in To-do-Listen, Sorgen oder dem Wunsch nach „mehr“. Doch wenn wir innehalten und bewusst auf das Gute schauen, verändert sich unser Blick. Ich habe meine Liste im Seminar vorgelesen – nicht, weil sie besonders ist, sondern weil sie so alltäglich ist. Da standen Dinge wie:
• Meine Beziehung zu meinem Partner
• Familie und Freunde
• Inspirierende Gespräche
• Gemeinsames Lachen, Umarmungen
• Mein Hund, Spaziergänge in der Natur
• Blumen, Bäume, Wind, Regen, Sonne
• Die Möglichkeit, mich zu bewegen, zu tanzen, Sport zu treiben
• Musik hören, singen, Filme schauen
• Die Fähigkeit, zu weinen und Ruhe zu genießen
• Wissen weitergeben, spielen, Demokratie erleben
• Fließendes Wasser, medizinische Versorgung
Was mich beim Durchlesen besonders berührt hat: Kaum etwas davon ist materiell. Es sind Begegnungen, Gefühle, Erlebnisse – Dinge, die mein Leben reich machen, ohne dass ich sie besitzen muss.
Dankbarkeit bedeutet, das Wesentliche zu sehen
Es geht nicht darum, dankbar für das zu sein, was wir besitzen. Vielmehr geht es um das, was uns als Menschen ausmacht: unsere Beziehungen, unsere Fähigkeit zu fühlen, zu lernen, zu wachsen. Der Glaube an sich selbst, die Lust am Ausprobieren, das Vertrauen, immer wieder einen Weg zu finden – all das sind Quellen der Dankbarkeit, die unabhängig von äußeren Umständen sind.
Ein Beispiel aus meinem Leben: Gestern Abend habe ich einen Film gesehen, der mich tief bewegt hat. „Penguin Bloom“ erzählt die Geschichte einer Frau, die nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist. Der Film ist traurig, aber auch voller Hoffnung. Ich habe geweint – und war dankbar dafür, dass ich so mitfühlen kann, dass ich berührt werde, dass ich nicht nur das Schöne, sondern auch das Schwere fühlen darf. Diese Bandbreite macht das Leben aus.
Praktischer Impuls für dich
Vielleicht möchtest du es selbst ausprobieren: Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe fünf Minuten lang alles auf, wofür du jetzt gerade dankbar bist. Lies die Liste danach durch. Vielleicht überrascht es dich, wie viel Gutes schon da ist – oft übersehen wir es im Alltag.
Ergänze diese Liste immer wieder. Lass dich von ihr berühren. Sieh sie als Schatz, der dich daran erinnert, wie reich dein Leben ist, unabhängig von äußeren Umständen.
„Was macht dich als Mensch einzigartig? Was ist das, was dich ausmacht, wenn du etwas tust, fühlst, erlebst?“