Die Welt ist das, was du daraus machst – Eine Reflexion über unsere Wahrnehmung
Manchmal stoßen wir auf Aussagen, die uns im ersten Moment absurd erscheinen. So war es für mich, als ich den Satz las: „Die Welt ist das, was du daraus machst.“ Mein erster Gedanke? Was für ein Unsinn. Die Welt, das sind doch Fakten, oder? Doch je länger ich darüber nachdachte, desto mehr dämmerte es mir: Da steckt mehr dahinter. Vielleicht geht es dir ähnlich?
Wie unsere Wahrnehmung die Welt formt
Stell dir einen Tisch vor. Für uns ein vertrautes Möbelstück, ein Ort zum Arbeiten, Essen oder Zusammensitzen. Doch wie würde ein Nomade, der nie zuvor einen Tisch gesehen hat, dieses Objekt wahrnehmen? Vermutlich nicht als Tisch, sondern als ein fremdes, vielleicht sinnlos erscheinendes Gebilde. Unsere Erfahrungen und unser Wissen formen, wie wir die Dinge sehen – nicht nur einen Tisch, sondern auch die Welt um uns herum.
Noch spannender wird es, wenn wir über Farben sprechen. Für dich ist Blau vielleicht Blau, aber das Tierreich zeigt, dass Blau nicht für alle Wesen gleich existiert. Manche Lebewesen sehen es anders oder gar nicht. Sogar unter uns Menschen gibt es Unterschiede: Menschen mit Synästhesie verbinden etwa Farben mit Buchstaben oder Tönen. Ihre Wahrnehmung der Welt ist eine andere. Es wird klar: „Die“ Welt existiert nicht, sondern nur unsere individuelle Sicht darauf.
Der Filter unserer Gedanken
Dieser Gedanke lässt sich auf zwischenmenschliche Begegnungen übertragen. Triffst du jemanden zum ersten Mal, beeinflusst deine Wahrnehmung – bewusst oder unbewusst – wie du diese Person siehst. Ein kleiner Kommentar von Freunden („Pass auf, die ist kompliziert!“) kann deine Sicht färben, noch bevor die Person ein Wort gesagt hat. So legen wir Filter über unsere Begegnungen, die beeinflussen, was wir wahrnehmen und wie wir reagieren.
Das betrifft nicht nur andere, sondern auch uns selbst. Wie wir die Welt erleben, hängt stark von unserer inneren Haltung ab. Gehen wir mit der Erwartung durchs Leben, überall Probleme zu finden, werden wir sie finden. Doch wenn wir neugierig und offen bleiben, sehen wir plötzlich Chancen und Schönes, wo wir es nie vermutet hätten. Unsere Einstellung prägt die Welt, die wir wahrnehmen.
Die Freiheit, unsere Welt zu gestalten
Das zu akzeptieren, eröffnet uns unglaubliche Möglichkeiten. Wenn unsere Welt unsere Wahrnehmung ist, warum gestalten wir sie nicht so, wie sie uns guttut? Das bedeutet nicht, Probleme zu ignorieren. Aber wir können entscheiden, wie viel Raum wir ihnen geben und ob wir daneben auch Platz für das Gute schaffen.
Ein wichtiger Schritt dabei ist, mit uns selbst in Kontakt zu treten. Unser Körper, unsere Emotionen senden uns ständig Botschaften, die uns Orientierung geben können – wenn wir hinhören. Und hier liegt die wahre Stärke: Wir dürfen unsere Welt so formen, dass sie uns unterstützt, inspiriert und stärkt. Wie Pippi Langstrumpf: „Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt.“
Ein Impuls für dich
Nimm dir heute einen Moment Zeit, um zu überlegen: Wie prägst du deine Welt? Wo legst du Filter über das, was dir begegnet? Und was könntest du anders sehen, um deinem Leben eine positive Richtung zu geben?
Vielleicht ist es an der Zeit, deine eigene Welt bewusster zu gestalten – mit all ihren Facetten, Farben und Möglichkeiten. Lass dich darauf ein, und du wirst überrascht sein, wie viel Freude und Leichtigkeit entstehen kann.