Hörst du deinem Körper wirklich zu? Wie du durch Selbstwahrnehmung und Körperbewusstsein Stress abbauen kannst
Kennst du diese Momente, in denen dein Alltag sich anfühlt wie eine rasante Achterbahnfahrt? Du hetzt von einem Termin zum nächsten, verlierst dich im Strudel von Aufgaben und Verpflichtungen – und merkst dabei kaum, wie dein Körper auf der Strecke bleibt. Erst, wenn dich plötzlich eine Erkältung ausbremst oder die Rückenschmerzen immer lauter werden, realisierst du, dass dein Körper dir längst Signale gesendet hat. Die Frage ist: Hörst du hin?
In diesem Beitrag sprechen wir darüber, wie du den Zugang zu deinem Körperbewusstsein wiederfinden und die Signale deines Körpers als wertvolle Hinweise nutzen kannst. Denn nur, wenn wir lernen, achtsam mit uns selbst umzugehen, können wir Stress nicht nur besser bewältigen, sondern auch frühzeitig vorbeugen.
Der Körper spricht – wir müssen nur lernen, zuzuhören
Unser Körper ist ein wahres Wunderwerk. Ständig sendet er uns Signale darüber, wie es uns geht und was wir brauchen. Das Problem? Viele von uns haben verlernt, darauf zu achten. Statt Pausen einzulegen, wenn wir uns erschöpft fühlen, greifen wir zu einer Tasse Kaffee. Statt uns zu bewegen, wenn die Muskeln steif werden, scrollen wir weiter durch unser Handy.
Ein Seminarteilnehmer beschrieb dieses Phänomen treffend: Er befand sich oft in einem Mix aus Stress und „Flow“, wobei er sich in seiner Arbeit verlor – so sehr, dass er das Essen oder sogar seine Bedürfnisse nach Ruhe komplett vergaß. Vielleicht erkennst du dich darin wieder?
Der Schlüssel liegt darin, frühzeitig auf diese Warnsignale zu achten:
- Wirst du gereizter gegenüber deinen Mitmenschen?
- Überfordert dich Lärm oder andere äußere Reize schneller?
- Fühlst du dich ständig gehetzt oder „auf Anschlag“?
Diese kleinen Hinweise deines Körpers und deiner Stimmung können ein erster Schritt sein, bewusster auf dich zu achten.
Körperbewusstsein neu entdecken
Für viele Menschen kann es schwer sein, klassische Achtsamkeitsübungen wie Meditation oder Atemtechniken in ihren Alltag zu integrieren. Manchmal fühlen sich solche Methoden sogar stressig an – genau das Gegenteil des gewünschten Effekts. Das bedeutet aber nicht, dass du keinen Zugang zu deinem Körper finden kannst.
Eine einfache, aber effektive Möglichkeit ist eine sogenannte Gehmeditation: Ein ruhiger Spaziergang, bei dem du dich ganz auf deinen Körper konzentrierst. Spüre den Boden unter deinen Füßen, die Bewegungen deiner Beine und die Luft, die du ein- und ausatmest. Solche Übungen helfen dir, deinen Körper zu achten, ohne ihn zu überfordern.
Eine andere Option ist es, dein Verhalten bewusst zu beobachten. Gibt es typische Muster, die auftreten, wenn du gestresst bist? Wirst du hektisch, ungeduldig oder reagierst du gereizt? Sobald du solche Verhaltensweisen erkennst, kannst du gezielt gegensteuern – oft sogar bevor der Stress sich auf deinen Körper auswirkt.
Praktische Impulse für deinen Alltag
Hier sind ein paar kleine Schritte, mit denen du dein Körperbewusstsein stärken kannst:
- Regelmäßige Pausen einplanen: Nimm dir alle 90 Minuten Zeit für einen Moment der Ruhe. Ein Glas Wasser trinken, tief durchatmen oder kurz die Augen schließen – das reicht oft schon.
- Bewegung in den Alltag einbauen: Statt zu telefonieren, während du sitzt, gehe herum. Nutze Treppen statt Aufzüge oder mache einen kurzen Spaziergang in der Mittagspause.
- Bewusstes Wahrnehmen üben: Frage dich mehrmals am Tag: Wie fühle ich mich gerade? Was brauche ich jetzt?
- Dankbarkeit zeigen: Bedanke dich bei deinem Körper. Klingt ungewohnt? Probiere es aus! Sag dir einmal am Tag bewusst: „Danke, dass du mich durch diesen Tag getragen hast.“
Was kannst du heute für dich tun?
Am Ende bleibt eine zentrale Frage: Was kannst du heute tun, um dir und deinem Körper mehr Aufmerksamkeit zu schenken? Vielleicht ist es ein Spaziergang, ein Glas Wasser oder einfach ein Moment der Stille. Egal, was es ist – dein Körper wird es dir danken.